Facebook Fans: Gladbach jagt Hertha
In der Rangliste der Bundesliga-Vereine auf Facebook bahnt sich eine Überholung an: Borussia Mönchengladbach ist kurz davor, zu Hertha BSC Berlin aufzuschließen. Stand 03.02.2011 (00:10 Uhr) liken 109.329 Facebook-Nutzer die Fanpage von Hertha BSC und 105.824 Nutzer die Fanpage von Borussia Mönchengladbach. Damit beträgt der Unterschied zwischen beiden Seiten nur noch 3.505 Fans. In unserer ersten Auswertung (Stand: 09.12.2011) lagen die beiden Vereine noch 17.418 Fans auseinander. Seither hat Borussia Mönchengladbach 18.913 Fans hinzu gewonnen, Hertha BSC hat im gleichen Zeitraum nur 5.000 weitere Fans gewinnen können.
Der sportliche Erfolg beflügelt den Erfolg in social media
Borussia Mönchengladbach ist bisher die Überraschungsmannschaft der Saison 2011/12. In der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entronnen, spielt Gladbach nun um die Meisterschaft mit. Die Mannschaft überzeugt mit erfrischendem Fußball. Von daher verwundert es nicht, dass sich Borussia Mönchengladbach auch auf Facebook nach vorne arbeitet. Die Fans lieben die Borussia gerade auch auf Facebook. Gladbach hat von allen Bundesliga-Mannschaften die mit Abstand beste Interaktionsquote (siehe unsere Auswertung: Wer hat die aktivsten Fans?). Nach der Rückrunde hat der Facebook-Wert “Talking about” einen unglaublich hohen Wert von über 30% erzielt.
Im Kontext anderer Vereine nur ein bescheidener Erfolg
Sieht man sich die Fanzahlen anderer Vereine auf Facebook an, verblasst der Erfolg der Borussia deutlich. Im Gegenteil. Es stellt sich die Frage, warum die Borussia ihren sportlichen Erfolg nicht noch viel stärker in einen social media Erfolg umwandeln konnte. Zum Vergleich: Bayern München gewann am 26.01.2012, dem Tag der Facebook-Panne, 18.615 zusätzliche Fans. Mehr als Borussia Mönchengladbach seit dem 09.12.2011 zugelegt hat. Ein Vergleich mit den Fanzahlen anderer Vereine offenbart noch größere Unterschiede: Bayern München hat, Stand heute 00:10Uhr, knapp 3 Mio Fans (2.848.370), von denen 190.919 in den letzten 7 Tagen auf der Fanpage aktiv waren. Borussia Dortmund hat zum gleichen Zeitpunkt 908.546 Fans, von denen sich 133.950 aktiv beteiligen.
Schlußfolgerung: Borussia Mönchengladbach läßt Potential brach liegen
Die hohe Beteiligungsquote zeigt letztlich eher einen Mißerfolg an: Borussia gelingt es nur, das Kernpotential der Fans zu erschließen. Nehmen wir kurz an, dass bei einer wirklichen Ausschöpfung des Fanpotentials die Aktivitätsquote zwischen der von Bayern München (6,70%) und der von Borussia Dortmund (14,74%) liegt, also ungefähr bei 10%, dann sollte Gladbach mit Steigerung seiner social media Aktivitäten zügig auf einen Wert von 300.000 Fans kommen können. Gehen wir weiter davon aus, dass jeder Fan ein potentieller Käufer von Merchandising-Artikeln ist, dann kann man sich schnell vorstellen, welches wirtschaftliche Potential sich Borussia Mönchengladbach entgehen lässt. Eigentlich ist das gar nicht notwendig.
Nun sind wir allerdings gespannt, wie schnell Borussia Mönchengladbach an Hertha BSC vorbei zieht. Geht der unterschiedliche Fanzuwachs beider Vereine wie bisher weiter, wird Gladbach voraussichtlich am 14.02.2012 an Hertha BSC vorbei ziehen. Man darf gespannt sein.
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